


Klaipeda, Krakle & Palanga - Litauen
Nach dem wir Polen verlassen haben, fahren wir über Kaunas an die Kurische Nehrung nach Litauen. Das Wetter könnte besser nicht sein und die Straßen sind verhältnismäßig gut ausgebaut. Nach 5 langen Stunden fahrt kommen wir in Klaipeda, dem Tor zur Kurischen Nehrung, an. Eine große Hafenstadt mit zunächst wenig Charme. In der Altstadt gibt es allerdings wunderschöne Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert. Da uns der Stellplatz in Klaipeda nicht gefällt, fahren wir noch etwas weiter nach Karkle. Hier soll es einen sehr schönen Platz in Meeresnähe geben. Nach weiteren 30 Minuten durch die wilde Innstadt von Klaipeda kommen wir im grünen Karkle an. Gerade noch wird der Rasen frisch gemäht, die Saison hat hier noch nicht wirklich begonnen. Schnell gesellen sich noch weitere Camper dazu. Hier treffen wir auch auf Horst und Petra, eine wundervolle Begegnung.
Am Nächsten Tag geht es mit dem Rad nach Palanga. Eine touristische Metropole und doch so Charmant und überschaubar. Wir fahren mit den Rädern durch die alten Straßen. Hier gibt es noch viele der typischen alten Holzhäuser, welche zum Teil liebevoll saniert wurden oder noch auf ihren zweiten Frühling warten. Die Stadt hat eine herrlich lange Strandpromenade mit riesiger Seebrücke auf welcher viele Angler ihr Glück probieren. Als wir zurück fahren erblicken wir noch den Stadtpark mit einem beeindruckenden Schloss. Darin befindet sich heute das bekannte Bernsteinmuseum der Stadt. Davor regen sich viele Brautpaare mit deren Fotografen und nutzen die Silhouette für Ihre Hochzeitsbilder.
Als wir von Palanga zurückkommen radeln wir noch etwas durch Karkle. Nah gelegen an Klaipeda haben sich viele wohlhabende Städter hier ein neues Zuhause gebaut. Die Villen sind zum Teil alle mit privatem Seezugang und liegen herrlich in einem kleinen Wäldchen. Wir haben uns sehr wohl gefühlt in Litauen und werden bestimmt noch einmal zurückkommen um das Land noch etwas besser zu erkunden.



Liepaja & Ventspils - Lettland
Nachdem wir unseren Stellplatz in der Nähe von Liepaja bezogen hatten, gab es zunächst ein leckeres Essen. Am Abend ging es auf zur Stranderkundung. Ganz anders als in Litauen, viel breiter, weißer und noch feiner. Wir waren fast ganz allein am Strand, der Wind wehte nur leicht und der Sonnenuntergang war einfach traumhaft. Sobald die Sonne verschwunden ist kommen die kleine fiesen Steckmücken und es sind viele, sehr viele.
Am nächsten Morgen entschieden wir uns für eine Radtour nach Liepaja. Erste Anlaufstelle war der Wochenmarkt, wir brauchten noch etwas Gemüse. Anschließend an den Wochenmarkt kommt man in die große Markthalle. Wirklich einen Besuch wert! Wir haben leckere Nationalgerichte probiert und sind mit einigen Einheimischen ins Gespräch gekommen.
Nach einem kurzen Plausch sind wir weiter durch die Stadt geradelt und haben viele schöne alte Holzhäuser entdeckt. Weiter ging es in die St. Annen Kirche und in die Dreifaltigkeitskathedrahle. Was für beeindruckende Bauwerke die vergangenen Generationen doch geschaffen haben - toll! Die kleine Stadt Liepaja hat Ihren ganz eigenen Charme. Man spürt kaum Tourismus, alles ist sehr ursprünglich, einfach aber eben auch authentisch. Die Menschen in Lettland erscheinen uns etwas zurückhaltend, ein freundliches Lächeln ist doch selten, was aber eher die ältere Generation zu betreffen scheint. Die Jungend ist sehr aufgeschlossen und spricht sehr gut englisch. Die Straßen in Lettland sind bis dato durchaus ordentlich und man kommt gut voran.
Unser nächster Halt ist Ventspils, etwa 120 KM nördlich von Liepaja. Die Stadt wurde uns von einem Camper empfohlen. Leider haben wir uns mehr erhofft und werden morgen schon weiter in Richtung Riga reisen. Bei einem Zwischenstopp treffen wir Petra und Horst wieder, darauf freuen wir uns bereits.



Dachterrasse der Akademie der Wissenschaft



Riga - Eine moderne Stadt mit Vergangenheit
Lange haben wir uns schon auf Riga gefreut. Bereits vor Reiseantritt haben wir viel über die Stadt und ihr Flair gelesen. Umso schöner ist es nun sagen zu können, dass die Stadt wirklich eine Reise wert ist.
Die Altstadt ist von vielen historischen Gebäuden sowie kleinen Restaurants und Café´s geprägt. Es herrscht eine sehr schöne und entspannte Stimmung. Riga ist nicht überlaufen, nicht aufdringlich sondern lädt zum persönlichen Entdecken ein. Das Publikum ist bunt gemischt und stets adrett gekleidet - da kommen wir uns schon manchmal etwas abenteuerlich in unserer Outdoor Kleidung vor :-).
Die gemütliche Innenstadt ist von der Größe her überschaubar und lässt sich daher sehr gut zu Fuß erkunden. Wir sind mit den Rädern unterwegs und machen immer wieder einmal halt. Besonders gefallen hat uns neben der Altstadt die Akademie der Wissenschaft und ihre Aussichtsplattform, welche wir für 5 € besucht haben. Es erwartet Euch ein herrlicher Blick über die gesamte Stadt. Wer noch näher über den Dächern der Altstadt sein möchte, kann den Turm der Peterskirche besteigen. Allerdings hat uns der Eintritt von 11 € pro Person davon abgehalten. Auch auf jeden Fall einen Besuch wert ist der Wochenmarkt von Riga. Selten haben wir solch einen riesigen Markt mit dieser unglaublichen Auswahl gesehen. Natürlich haben wir auch einiges probiert, mehr darüber erfahrt Ihr in den Highlights.
Der Park Bastejkalns lädt zu ausgiebigen Spaziergängen ein und an einem sonnigen Tag treffen sich hier Jung und Alt - die Parkbänke sind stets besetzt und an einer kleinen Brücke türmen sich förmlich die Liebesschlösser. Von hier aus eröffnet sich die Sicht auf die Geburtskathedrale der Russisch-Orthodoxen Kirche, welche ab 1876 errichtet wurde. Mit ihrer strahlenden goldenen Kuppel ist sie schon von weitem ersichtlich. Ein Besuch lohnt sich - die Ikonenmalerei, die kleinen Altare, riesige Kronenleuchter und ein großer Kuppelbau sind die Wahrzeichen der größten Russisch-Orthodoxen Kirche der baltischen Staaten.
Das Schwarzhäupterhaus ist wohl eines der bekanntesten Bildmotive Rigas. Im 14. Jahrhundert erbaut, war es damals eines der reichsten Plätze in Riga, da hier die unverheirateten Kaufleute wohnten. Leider wurde es im 2ten Weltkrieg komplett zerstört und später wiederaufgebaut. Das Freiheitsdenkmal im Bastejkalns Park ist das Symbol für die Unabhängigkeit und Freiheit Lettlands nach der sowjetischen Besatzung und hat damit für viele Letten eine wichtige Bedeutung. In der Stadt selbst laden jedoch noch viele weitere kulturelle Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten darauf ein, entdeckt zu werden.
Jeden Tag um 12.00 Uhr treffen sich Rigabesucher vor der St. Petri Kirche, um sich von Einheimischen durch die Stadt führen zu lassen. Dabei geht es vor allem um Orte, welche Riga von der authentischen Art her zeigen. So lernt man Riga von einer ganz anderen, nicht touristischen Seite kennen. Die Tour dauert ca. 2,5 Stunden und ist kostenfrei, natürlich solltet Ihr an ein angemessenes Trinkgeld für den Guide denken.
Allgemein ist vieles sehr europäisch und Lettland scheint eine stolze Nation für sich, aber auch gleichzeitig ein stolzer Teil von Europa zu sein. Dort wo eine Lettische Flagge gehisst ist, ist die europäische Flagge meist nicht weit. Und auch in den Restaurants findet man eine große Bandbreite aller Nationalitäten, aber eben auch die kleinen landestypischen Lokale auf die es uns natürlich ankommt. Mehr zu unserem kulinarischen Tipp in Riga findet Ihr in den Highlights.
Hat man genug vom Treiben in den engen Gassen, so kann man auch wunderschön an der Daugava mit dem Rad entlang fahren. Für eine Reise nach Riga sollte man 3-4 Tage einplanen. Wir haben die Zeit in Riga sehr genossen und nehmen in unserem Reisegepäck viele schöne Eindrücke mit.