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Tag 85 - Sommer in Amsterdam

1. August 2018

Wir haben fantastisch geschlafen und starten voller Elan in den zweiten Tag in Amsterdam. Da der Campingplatz voller junger Partypeople ist hätten wir gedacht, dass es bestimmt laut wird während der Nacht - aber nichts da, es war wunderbar ruhig. Nach einem späten Frühstück machen wir uns auf in Richtung Tramstation und sind schon 4 Haltestellen später wieder im Zentrum. 

 

Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen, nachdem wir gestern so flott durch die Stadt unterwegs waren. Die kleinen Gassen mit ihren schrägen und schiefen Häusern sind entzückend und die Wasserstraßen und Brücken machen Amsterdam zu einem echten Highlight. Wir laufen durch das Hipsterviertel Jordaan zum Westermarkt hinüber zu den 9 Straßen und durch die Altstadt wieder zurück. Gerade als Tourist neigt man dazu sich in der Gegend umzuschauen und hier und da mal stehen zu bleiben. Hier muss man aber immer wachsam sein. Die vielen Radfahrer nehmen ihre Radbremsen wenig in Anspruch und die Mopedfahrer dürfen hier ebenfalls auf dem Radweg fahren. Überall klingelt und bimmelt es und wir hüpfen von links nach rechts um nicht ausversehen unter den Rädern zu landen. Die Niederlande sind ein echtes Fahrradland und so viele Fahrräder wie in Amsterdam haben wir zuvor noch nie gesehen. Sein angeschlossenes Fahrrad überhaupt in dem Gewirr wiederzufinden ist schon eine Meisterleistung. 

 

Das Amsterdamfieber hat uns auf jeden Fall gepackt und wir sind mit Sicherheit nicht zum letzten Mal in dieser wunderschönen Stadt zu Besuch gewesen. 

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Tag 86 - Auf nach Den Haag

2. August 2018

Nach 2 erlebnisreichen und sogleich auch anstrengenden Tagen in Amsterdam, machen wir uns heute auf den Weg nach Den Haag. Die an der Nordsee erbaute Stadt ist zugleich der Regierungssitz der Niederlande und beherbergt ebenso den Internationalen Gerichtshof. Zu dieser Jahreszeit sind extrem viele Camper unterwegs, viele Stellplätze sind daher ausgebucht und Freistehen ist in den Niederlanden nicht wirklich gern gesehen. Wir haben Glück und finden einen schönen kleinen Campingplatz in der Nähe der Stadt, direkt gelegen an einem Kanal.

 

Mit dem Rad fahren wir entlang des Kanals und vieler kleiner Häuser in Richtung Zentrum. Die Sonne brennt und es weht kein Lüftchen. Die Randgebiete von Den Haag scheinen ebenso international zu sein wie Kreuzberg oder Neuköln in Berlin. Nach nur 45 Minuten erreichen wir das Zentrum und erkunden die historische Stadt. Die vielen kleinen Gassen, liebevoll gestaltete Geschäfte sowie Restaurants laden zum verweilen ein. Die Hauptstadt der Provinz Südholland ist seit 1831 ebenso Residenz des Königshauses. Den Haag verbindet auf gelungener Art und Weise historischen Charme mit moderner Architektur.

 

Nachdem wir in dem einen oder anderen Geschäft hängengeblieben sind, wollen wir um 19.00 Uhr unsere Rückfahrt zum Campingplatz starten. Zurück an den Rädern stellen wir fest das ein Rad einen Platten hat - die Freude ist riesig. Mhm… 13 KM zu Fuß das könnte etwas schwierig werden. Also suchen wir einen Fahrradladen in der Nähe auf. Gott sei Dank kann der Schlauch innerhalb einer Stunde  gewechselt werden und so radeln wir am späten Abend zurück zu unserem Womo. Morgen werden wir weiter in Richtung Belgien fahren.

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Tag 87 bis 89 - Wunderschönes Wiedersehen in Turnhout

3. - 4. August 2018

Nach den Tagen in der Stadt haben wir uns für heute einen Freistehplatz in Maasluis ausgesucht. Direkt am Hafen beobachten wir die einfahrenden Schiffe - meine Güte sind das riesige Klopper und sie ziehen im Minutentakt an uns vorbei. Viel passiert heute nicht mehr und wir relaxen. Leider gestaltet sich das zu Bett gehen am Abend etwas schwierig da Wochenende ist und der Platz am Hafen ein beliebter Treffpunkt zu sein scheint. Nach viel Musik und ausgelassener Partystimmung ist dann gegen 01.00 Uhr Ruhe eingekehrt und wir versinken in den Schlaf.

 

Nach knapp 3 Jahren ist es dann endlich soweit und wir besuchen Sörens besten Freund Marc in Belgien, genauer gesagt in Turnhout. Das letzte Mal haben wir uns am Tag unserer Hochzeit gesehen und unser Besuch in Belgien war schon längst überfällig.

 

So verbrachten wir zwei wundervolle Tage zusammen und freuten uns sehr die Tochter von Delphine und Marc kennenzulernen. Der kleine Sonnenschein Nina hat uns wirklich die Tage versüßt und die Zeit mit allen dreien war großartig. Am ersten Abend machten wir einen Spaziergang in die Stadt Tournhout und wurden zum Essen eingeladen. Die Altstadt von Tornhout ist sehr beschaulich und niedlich zugleich. Im Allgemeinen waren wir von der Sauberkeit in den kleinen Städten Belgiens sehr angetan. Viele Häuser werden hier noch traditionell aus Ziegelsteinen erbaut, was für einen ganz besonderen Charme sorgt.

 

Am drauffolgenden Tag starteten wir entspannt mit einem super leckerem Frühstück in den Tag. Nach dem Frühstück starteten wir einen gemeinsamen Ausflug nach Antwerpen. Einen schöne Stadt mit vielen historischen Bauten. Die Sonne prasselt hier genau so stark wie in Deutschland aktuell. Am Abend bereiteten Marc und Delphine ein köstliches BBQ zu und wir genossen einen schönen Abend auf der Terrasse. Im Übrigen schliefen wir nach 3 Monaten endlich mal wieder in einem richtigen und vor allem großen Bett, herrlich. Sören und Marc verbindet eine lange Freundschaft, welche auch noch nach Jahren innerhalb weniger Minuten wieder aufblüht. Wir haben die gemeinsame Zeit extrem geschätzt und senden auf diesem Wege noch einmal ein dickes Dankeschön für die schönen Tage. Selten haben wir solch eine Gastfreundschaft erlebt.

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Tag 90 bis 92 - Vorbereitungen und Überfahrt nach UK

7. - 9. August 2018

Nach einer erholsamen Nacht verlassen wir Turnhout in Richtung Nordseeküste. Eigentlich wollten wir uns noch Brüssel anschauen, entschieden uns dann aber dafür, die Stadt bei einem späteren Kurztrip zu besuchen. Hinzu kommt, dass die Temperaturen erneut weit über 35 Grad ansteigen sollten und es an der Küste doch etwas kühler ist. 

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Vor unserer Überfahrt nach England sind noch einige kleine Dinge zu erledigen. Im September kommt uns Rita in Schottland besuchen. Gemeinsam werden wir eine Woche lang zu Dritt die atemberaubende Landschaft im hohen Norden erkunden. Unser Womo ist aber nur für 2 Erwachsene ausgelegt und so wollte Sören eigentlich im Zelt schlafen. Da das Wetter in Schottland allerdings sehr unbeständig sein kann, haben wir eine Alternativlösung im Wohnmobil gesucht und gefunden und so werden wir nun zu Dritt im Womo übernachten.

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Gern wollten wir noch unsere Gasflaschen in Belgien auffüllen lassen, leider war dies echt schwierig und erfolglos. So haben wir uns bei Decathlon noch ein Gaskocher-Set mit Kartuschen gekauft um unsere Gasflaschen im Wohnmobil nur für den Kühlschrank zu nutzen. Auch einkaufen waren wir noch einmal um uns mit den nötigsten Dingen einzudecken. 

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Wir verbrachten 2 schöne Tage an der Küste und setzten am 8.8. mit der Fähre von Dünkirchen nach Dover über. Der Preis von ca. 100 Euro war völlig ok, die Überfahrt dauerte nur 2 Stunden und den Seegang haben wir kaum wahrgenommen. In England angekommen trafen wir dann unvermeidlich auf den Linksverkehr. Die Aufregung war am Anfang groß, legte sich aber nach den ersten Kilometern schnell. Da wir aus britischer Sicht das Lenkrad auf der Flaschen Seite haben ist ein Beifahrer definitiv Pflicht, da die Sicht beim links abbiegen absolut eingeschränkt ist. Im Ort Folkstone haben wir uns dann auch direkt wieder mit einem Wifi Paket ausgestattet und nun sind wir wieder online. Die Straßen in England sind speziell, holprig und zum Teil auch wahnsinnig eng - die nächsten Wochen werden also sicher spannend.

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In der Nähe von Hastings haben wir uns für 2 Tage einen Stellplatz gebucht um erst einmal anzukommen und die kommenden Tage zu planen. Die Temperaturen liegen aktuell bei 14 Grad und es regnet. Very British! Nach Wochen mit Sonnenschein pur und Temperaturen jenseits der 30 Grad ist dies eine willkommene Abwechslung. Morgen reisen wir weiter nach Eastbourne, wo wir 2 Tage Wandern gehen werden. Die Küstenlandschaft mit den schroffen Klippen und grünen (naja jetzt eher gelben und vertrockneten) Wiesen sehen einfach atemberaubend aus. Wir freuen uns auf ein tolle Zeit in Großbritannien.

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Tag 93 - Typical English Weather

10. August 2018

Nachdem der Schlamm von unserem gestrigen Countryside Walk an den Schuhen getrocknet war, hieß es als erstes Schuhe putzen am heutigen Morgen. Die Besitzerin des Campingplatzes fragte uns noch, ob wir lieber einen Countryside oder Pub Walk machen möchten. Hätten wir uns doch mal lieber für die Pub Variante entschieden. 

 

Der Weg führte uns zunächst übers Feld, wo wir ein paar reife Brombeeren pflückten, dann durch einen Märchenwald. Die Beschilderung hörte auch schon direkt nach der ersten Abbiegung auf, so dass wir dann plötzlich auf einem Privatgelände standen und auch direkt vom Besitzer angesprochen wurden, wo wir denn herkommen würden. Aber alles halb so schlimm, wir durften unseren Weg weiter durch den Matsch entlang der Kuhweiden fortsetzen. Die Kühe, ich schätze mal so um die 150 Stück, hatten einen Heidenspaß hinter der Hecke auf uns zu warten und dann im schnellen Galopp weiter zu rasen, um etwas weiter vorne wieder auf uns zu warten. Wir sind uns bis jetzt noch nicht sicher, ob sie Spaß daran hatten oder eher Angst vor uns. 

 

Heute Morgen ging es weiter nach Eastbourne - für Anne schon zum zweiten Mal. Damals noch mit der Schulklasse auf Klassenfahrt zu Gast in der St. Bede’s School kommen die Erinnerungen wieder ins Gedächtnis. Oberhalb der Klippen von Beachy Head sind wir heute zu Gast auf der Black Robin Farm. Der Farmer kommt uns schon mit seinem Quad entgegen und wir werden in seiner Küche willkommen geheißen. Er zeigt uns unseren Platz zwischen zwei Scheunen und wir genießen das englische Wetter. Unser Wohnmobil wird kräftig durchgeschüttelt als der Wind und der Regen dagegen peitscht. 

 

Am Nachmittag machen wir uns zu den Klippen auf. Wir entscheiden uns mit dem Wohnmobil hinzufahren, da der Wind zu kräftig über die Klippen bläst und das Fahrrad zu nehmen keinen Sinn machen würde. Auf der Klippe stemmen wir uns also gegen den Sturm und halten uns gegenseitig fest. Meine Güte wedelt das hier. Wir fahren noch ein paar schöne Fotospots an und verkriechen uns nach 3 Stunden dann doch lieber im immer noch schaukelnden Wohnmobil. Direkt im Stall von zwei Kälbern schließen wir den Strom wieder ans Wohnmobil an und die beiden bekommen noch eine Streicheleinheit. Später besuchen wir noch die Schafe und das kleine Shetlandpony bevor wir uns einem entspannten Abend hingeben. 

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Tag 94 - Fish & Chip's, Swing & Kindheitserinnerungen

11. August 2018

Nachdem der Sturm und der Regen über Nacht wie von Zauberhand verschwunden war, ging es heute bei strahlendem Sonnenschein zu Fuß in Richtung Beachy Head. Der Kreidefelsen ist mit 162 Metern der höchste Großbritanniens und der rot-weiße Leuchtturm ein wunderbares Fotomotiv. Auch hier haben wir mal wieder von der Drohne Gebrauch gemacht, um auch die Vogelperspektive einzufangen. Entlang der Klippen machten wir uns dann über steil abfallende Wiesen auf nach Eastbourne. Die Seebrücke fest im Blick liefen wir entlang der Promenade am Meer, machten aber noch kurz für ein Mittagessen halt. Wie sollte es anders sein, stand natürlich die „Spezialität“ Fish & Chips auf unserer Wunschliste. Geschmeckt hat es allemal, aber unter etwas Besonderem haben wir es nicht verbucht. Auch der Malt Vineagar machte es geschmacklich nicht sonderlich zu einem Highlight - aber probiert haben kann man es mal.

 

Das auf dem Pier in 2014 ein großer Brand gewütet hat bemerkt man heute gar nicht mehr. Vielmehr leuchten die goldenen Kuppeln der Pierbauten im Sonnenlicht und die Besucher strömen gerade am Wochenende in Scharen hierher. Auf dem Pier sind viele kleine Spielautomaten für Groß und Klein - Sören kennt solche Automaten noch aus Kindertagen und auch wir werden 3£ los und haben eine halbe Stunde einen großartigen Spaß. 

 

Eastbourne liegt direkt am Meer, die Black Robin Farm auf der wir zu Gast sind aber oberhalb der Klippen von Beachy Head. So setzten wir unseren Rückweg auf den steilen Straßen entlang der niedlichen englischen Häuser fort und kommen eine Stunde später wieder am Wohnmobil an. Auf dem Weg laufen wir an einem Hotel vorbei - von der Gartenterrasse ertönt Swingmusik und die älteren Herrschaften schwingen ihr Tanzbein.  Später passieren wir noch ein Altersheim und auch hier findet eine Festivität statt. Beim 5 o’clock Tea wird auch hier der Garten zum Tanzparkett gemacht. Einfach toll! Ein schöner Tag, an welchem wir viel gesehen und erlebt haben und der Lust auf die nächsten Wochen in England macht. 

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Tag 95 - Zu Besuch in der Grafschaft zu West Sussex

12. August 2018

Für den Bauern auf dessen Hof wir übernachten beginnt der Tag schon sehr zeitig. Bereits um 04.30 Uhr besucht er seinen Kuhstall, welcher direkt neben unserem Wohnmobil beginnt und schaut nach dem Rechten. Wir drehen uns aber nochmal um und schlafen noch ein paar Stündchen weiter. 

 

Heute verlassen wir Eastbourne und fahren weiter an der Südküste Englands in Richtung Westen. Leider war es sehr schwierig in Brighton einen Stellplatz zu finden, so dass wir in der Stadt nur einen Zwischenstopp einlegen. Am Rande eines Parks stellen wir das Wohnmobil ab und fahren mit den Fahrrädern zum Pier. Auf dem Weg dorthin machen wir noch am Royal Pavillon Halt. Der Architekt nahm 1815 die indischen Paläste zum Vorbild und lies den Bau im chinesischen Stil einrichten - somit gilt der Pavillon als exotischster Palast in Europa. Leider ist gerade ein Teil in ein Baugerüst eingehüllt, so dass wir nur die halbe Pracht bestaunen können. Am Meer angekommen schauen wir uns den Pier vom Ufer aus an. Zurück am Wohnmobil stellen wir fest, dass uns Brighton leider überhaupt nicht beeindruckt oder gefallen hat. Im Vergleich zur ländlichen Gegend haben wir es hier als dreckig, überfüllt und eher unspektakulär empfunden. 

 

Das nächste Etappenziel lautet Arudel. Bis vor ein paar Tagen hatten wir die kleine Stadt noch gar nicht auf unserer Liste, eher als Zufallsfund statten wir ihr heute einen Besuch ab. Ein wahres Postkartenmotiv in der Grafschaft von West Sussex. Das Arundel Castle wurde im 11. Jahrhundert erbaut und ist eines der beeindruckendsten Schlösser Großbritanniens. Seit 1141 bis heute ist es standesgemäßer Sitz der Earls of Arundel, die seit 1660 auch Dukes of Norfolk sind. Die Zeit lässt einen längeren Besuch leider nicht mehr zu, aber für ein schönes Foto reicht die Zeit natürlich immer. 

 

Als wir von Arundel abfahren rufen wir unterwegs bei der Choller Farm an, ob noch ein Platz für heute Abend frei wäre und wir haben Glück. Direkt neben einer Pferdekoppel finden wir auf dem saftig grünen Rasen einen schönen Platz. 

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Tag 96 - Salisbury, eine wirkliche Perle

13. August 2018

Genau so haben wir uns England vorgestellt - die mittelalterliche Kathedralstadt Salisbury in der südenglischen Grafschaft Wiltshire begrüßt uns mit herrlichem Wetter. Auf dem Weg hierher haben wir noch ein paar Lebensmittel eingekauft und uns durch den dichten Verkehr geschlängelt. 

 

Der Coombe Caravanpark liegt oberhalb der Kleinstadt und bietet uns einen herrlichen Ausblick bis ins nächste Tal. Unser heutiges Ziel ist die Kathedrale im Zentrum der Stadt und so düsen wir bergabwärts mit Rückenwind die Straßen mit dem Rad entlang. Vor dem Rückweg graut uns jetzt schon! Aber erstmal genießen wir unsere Radtour. Die Backsteinhäuser, die Mühle am Fluss und die grasenden Schafe auf der Weide - ach ist es schön hier. Auch fahren wir am Queen Elizabeth Park vorbei, welcher immer noch hermetisch durch Sicherheitskräfte abgeschirmt ist. Lange überlegen wir, was dafür wohl der Grund sein könnte. Später fällt uns ein, dass in diesem Park vor wenigen Wochen der Nervengiftanschlag auf Sergej Skripal und seine Tochter durchgeführt wurde. Wenigen Wochen später trifft es noch zwei englische Touristen - ein mulmiges Gefühl schleicht in uns empor. Noch immer soll es Hotspots des Giftes Nowitschok in der Stadt geben können. 

 

Wir radeln weiter und werden an der Cathedral Church of St. Mary wie die Kirche offiziell heißt,  freundlich von einem älteren Herren begrüßt, welcher uns alles Nähere zu einem Rundgang erklärt. Im Moment probt ein Chor und so erkunden wir die Kathedrale mit dem himmlischen Gesang im Hintergrund. Das Gebäude ist von innen und außen wirklich spektakulär. Im Chapter House der Kirche wird eine der ältesten und wichtigsten Dokumente der englischen Geschichte ausgestellt, die Magna Carta. Eine von König Johann Ohneland zu Runnymede in England am 15. Juni 1215 besiegelte Vereinbarung mit dem englischen Adel. Sie gilt als die wichtigste Quelle des englischen Verfassungsrechts.

 

Die historische Altstadt  von Salisbury ist ebenso auf jeden Fall einen Besuch wert. Endlich finden wir das England vor, wie wir es uns vorgestellt haben. Auf unserem  Rückweg mit dem Fahrrad machen wir noch einen Halt am Old Mill-Pub und gönnen uns ein Summer-Ale. Gestärkt von Hopfengebräu radelt und schiebt es sich steil bergaufwärts schon viel leichter. 

 

Am Abend schwingt Sören dann noch den Kochlöffel und zaubert uns einen super leckeren Burger. So geht ein erlebnisreicher Tag dem Ende entgegen. 

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Tag 97 bis 99 - Stonehenge und Charmouth

14. - 16. August 2018

Heute besuchen wir DAS Highlight Südenglands - Stonehenge. Wie erwartet steppt hier richtig der Bär. Zwar haben wir gehört, dass die Tickets am Besten vorab online gebucht werden sollten, da wir aber nicht genau einschätzen können wann wir hier sein werden, kaufen wir uns die Tickets vor Ort.

 

Der Steinkreis kann zu Fuß oder via Shuttlebus erreicht werden. Durch eine intelligent angelegte Führung der Massen, kann man sogar fast menschenleere Bilder des Steinkreises machen. Die bis in die Bronzezeit genutzte Grabanlage hat schon ein spezielles, spirituelles Flair und so verbringen wir doch mehr Zeit vor Ort als gedacht. Leider ist es doch sehr überlaufen - noch vor ein paar Jahren war es möglich sich vor Ort Werkzeug auszuleihen um kleine Gesteinsbrocken aus den Steinen herauszuschlagen - heute ist alles extrem gut organisiert, durchgeplant und somit nicht mehr ganz so mystisch wie es vielleicht noch vor ein paar Jahren war. Der Eintritt schlägt heute mit ca. 20 Euro pro Person zu Buche und es lohnt sich früh vor Ort zu sein um den massenhaft anreisenden Busstouristen zuvorzukommen. 

 

Nach unserem Besuch in Stonehenge fahren wir weiter in Richtung Cornwall. Nach einer Übernachtung auf einen Pub-Parkplatz sind wir nun für 2 Tage in Charmouth, einem kleinen Ort an der herrlichen Küste der Grafschaft Dorset, angekommen. Nach den anstrengenden letzten Tagen wollen wir etwas die Seele baumeln lassen. Die Küste hier ist wirklich pittoresk und die kleinen Ortschaften einfach zuckersüß. Nach einer Wanderung zum Golden Cap begeben wir uns an den Strand. Schon gestern haben wir gesehen, wie viele Urlauber an der Küste nach Fossilien gesucht  haben. Die Strände sind für ihren Reichtum an versteinerten Fossilien bekannt und so kann man überall einen Spitzhammer ausleihen und sich selbst auf die Suche begeben. Wir hatten leider kein Erfolg, genossen aber die Stunden am Meer. 

 

Der Ort Charmouth liegt direkt an der Küste und ist ein beschauliches Dorf mit nur 1700 Einwohnern. Umgeben von beeindruckenden Klippen lassen sich von hier aus viele schöne Wanderungen starten. Eine tolle Zeit an einem besonderen Ort, welcher uns in Erinnerung bleiben wird.

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Tag 100 - Powderham Castle

17. August 2018

Heute sind wir zu Gast beim 19. Earl of Devon, Charles Courtenay - besser gesagt auf dem Powderham Castle. Von 1390 bis 1420 errichtet, ist es seit über 600 Jahren in Familienbesitz. Gleich als wir auf dem Parkplatz ankommen kaufen wir schnell die Tickets und schreiben uns für die limitierte Führung der Privaträume um 14.15 Uhr ein. Da es bis dahin noch ein paar Stunden sind, frühstücken wir erst einmal im Wohnmobil. 

 

Gestärkt geht es zur ersten Erkundungstour durch die Gärten und die Ländereien des Anwesens. Gegen Mittag öffnet der erste Teil des Castles für eine Open House Tour. Wir gehen selbst durch die einzelnen Räume und schlüpfen hier und da durch Geheimtüren, mal direkt hinter der Tapete verborgen und mal in die Bücherwand eingelassen. Das möchten wir auch mal haben wenn wir „groß“ sind. Hier haben wir wirklich das Gefühl in die Geschichte zu reisen, da so viele Räume noch originalgetreu hergerichtet sind. Bei der geführten Tour dürfen wir uns noch die Privaträume anschauen und erfahren vieles zur Familiengeschichte und dem heutigen Earl und seiner Familie von unserem Guide. Seit 2015 ist der Nachfahre der Courtenay-Dynastie mit AJ verheiratet - eine Schauspielerin aus Californian, die unter Anderem bei Baywatch mitgespielt hat. Da Sören damals Baywatch schaute, wusste er auch gleich Bescheid. Getroffen haben wir die Familie aber leider nicht. 

 

Am späten Nachmittag wollten wir dann zu unserem Campingplatz aufbrechen. Über Land wurden die Straßen aber immer enger und enger und schließlich ging gar nichts mehr. Unser Wohnmobil ist schlichtweg einfach zu breit für diese kleinen Dorfstraßen. Also haben wir unseren Reiseplan kurzerhand über Bord geworfen und den nächst größeren Campingplatz angesteuert. Der liegt zwar direkt an der Autobahn aber ein Anderer war schlichtweg nicht mehr zu bekommen. So müssen wir also mit den rauschenden Hintergrundgeräuschen vorlieb nehmen, aber für eine Nacht wird es schon gehen. 

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Tag 101 & 102 - Lizard & die Kynance Cove

18. - 19. August 2018

The wheels on the bus go round and round…dem englischen Kinderlied zu Folge fahren auch wir heute wieder eine etwas längere Strecke von Powderham nach Lizard. Auf den großen Straßen geht es jedoch meist entspannter zu als auf den kleineren Überlandstraßen, die uns hier sehr eng und klein erscheinen. Die Fahrt verzögert sich leicht, da es sich auf der Autobahn etwas staut und der Ferienverkehr in vollem Gange ist. Den letzten Teil der Stecke haben wir einen großen Reisebus vor uns, der uns den Weg auf den kleinen Straßen förmlich frei räumt. 

 

Die südwestliche Halbinsel Lizard ist für heute unser Ziel und wir planen eine Wanderung entlang der Küste für den nächsten Tag. Bekannt ist diese Gegend in Cornwall für den Lizard Point und die Kynance Cove. 

 

Am nächsten Morgen hängen wir in den Wolken. Es ist nebelig und der Sprühregen lässt die Luftfeuchtigkeit auf 97% klettern. Aber nichts desto trotz schnüren wir unsere Wanderschuhe, ziehen die Regenjacke an und machen uns mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Küste. Auch hier hängt noch alles in den Wolken und die Sicht ist eher schlecht. Wir machen also nur einen kleinen Abstecher zur Kynance Cove hinunter. Die mystische Stimmung hat aber auf jeden Fall auch was und wir genießen die Zeit. Auf dem Rückweg strampeln wir uns wieder zurück zum Campingplatz bei starkem Gegenwind und teilen uns noch ein Cornish Pasty, die Spezialität der Region. Langsam bekommen wir auch ein Gefühl für das englische Wetter und freuen uns schon auf die Zeit in Schottland, hoffentlich haben wir etwas Glück mit dem Wetter. In den nächsten Tagen werden wir weiter entlang der Küste fahren bevor wir in Richtung Wales aufbrechen.

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Tag 103 & 104 - St. Michael's Mount & Tintagel Castle

20. - 21. August 2018

Nur 366 Meter vor der Küste Marazion‘s in Cornwall liegt die Gezeiteninsel St. Michael‘s Mount. Unsere heutige Tour unterteilen wir in 2 Etappen und die Insel ist unser erster Sightseeing Point des Tages. Da die Stadt als solches nur sehr klein ist, parken wir etwas ausserhalb - wir schauen uns natürlich immer nach kostengünstigen Parkplätzen um, da hier meist Tagespreise berechnet werden auch wenn man nur ein paar Stunden parken möchte. Heute haben wir Glück, da der Parkautomat defekt ist, dürfen wir kostenfrei parken. Den Rest der Strecke bis zum St. Michael‘s Mount fahren wir mit dem Fahrrad und sind nur wenige Minuten später am Ziel. Durch die Gezeiten des Meeres kann man die Insel, die ja nur ein paar Hundert Meter vom Festland entfernt ist, bei Ebbe über einen Kopfsteinpflasterpfad zu Fuß erreichen. Allerdings ist bei unserem Besuch gerade Flut und die Insel somit komplett vom Wasser umgeben. Aber auf jeden Fall ein tolles Fotomotiv! 

 

Unser Weg mit dem Wohnmobil führt uns heute noch weiter bis nach Tintagel. Hier haben wir uns einen Pub-Parkplatz zum übernachten ausgesucht. Während der Fahrt wird das Wetter immer mieser. Wir hängen in den Wolken, es wird nebelig und die Sicht wird immer schlechter. Am Parkplatz angekommen warten wir also noch ein bisschen ab, bis das Wetter wieder etwas besser wird. Als es dann soweit ist machen wir aus auf den Weg zur Küste und der Burg von Tintagel. Laut der Artussage wurde König Artus hier gezeugt. Wir laufen noch ein wenig an der Küste entlang und treffen auf eine fast 1000 Jahre alte Kirche. Die Grabsteine sind mit grünem Moos überzogen und es ergibt sich ein mystisches Bild. Langsam wird das Wetter wird schlechter und wir machen uns wieder auf den Rückweg. Wir gönnen uns noch ein Cider und ein Pale Ale im Pub und machen es uns dann im Wohnmobil gemütlich.

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Tag 105 - Tintern Abbey

22. August 2018

Heute fahren wir in das Land des walisischen roten Drachens. Wales ist ein Land im Südwesten von Großbritannien, das für seine zerklüftete Küste, bergige Nationalparks, die charakteristische walisische Sprache und keltische Kultur bekannt ist. Kaum sind wir in Wales angekommen fahren wir das Wye Valley bis zur Tintern Abbey entlang. 

 

Die Abtei von Tintern Abbey wurde 1131 von den Zisterziensern gegründet. Sie war das erste Zisterzienserkloster in Wales und das zweitälteste in Großbritannien. Das Kloster wurde 1536 aufgelöst. Seitdem verfiel die Abtei, bis sie Ende des 18. Jahrhunderts, im Zeitalter der Romantik, als Ausflugsziel wiederentdeckt wurde - und so dauert es bis heute an. 

 

Der Pub „The Anchor Inn“ ist direkt auf dem Gelände der Ruine und wir fragen beim Personal nett nach, ob wir auf dem Parkplatz für heute Nacht bleiben dürfen und bekommen eine positive Antwort. Da die Abbey 17.00 Uhr schließt, suchen wir uns ein schönes Plätzchen auf dem immer leerer werdenden Parkplatz und genießen von hier nochmal die Sicht auf dieses beeindruckende Monument. 

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Tag 106 bis 109 - Von Cardiff in den Snowdonia Nat. Park

23. - 26. August 2018

Stockdunkel und auch etwas mystisch war die letzte Nacht direkt neben der Tintern Abbey. Weiter geht es nun in Richtung Cardiff, der walisischen Hauptstadt. Nach nur wenigen Fahrminuten kommen wir in der bunten und offenen Stadt bei schönstem Wetter an. 

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Bevor wir die Stadt erkunden werden, müssen wir uns zunächst um den Haushalt kümmern, ja lacht nur, aber auch wir müssen da ab und zu durch. Dies bedeutet also Wäsche waschen, Staubsaugen, Betten neu beziehen, Wohnmobil putzen, Vorkochen usw. Schnell vergeht ein ganzer Tag aber am Abend ist man glücklich. 

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Kurz bevor wir zu Bett gehen kreist auf einmal ein großer Polizeihelikopter über dem Campingplatz, überall erklingen Sirenen. Der helle Scheinwerferstrahl des Helikopters sucht den Park neben dem Campingplatz ab und kreist minutenlang über uns. Anne verschließt schnell alle Türen :-) - wir wissen bis heute nicht was vorgefallen ist und hatten eine sehr erholsame Nacht bei nur 8 Grad.

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Am nächste Morgen geht es dann mit den Rädern in die Innenstadt. Cardiff hat eine sehr schöne mittelalterliche Burg und niedliche Altstadt. Wie schlendern durch die kleinen Gassen, besuchen die Markthallen, welche allerlei leckere regionale Köstlichkeiten anzubieten haben und bummeln durch die Geschäfte. Cardiff ist eine ausgesprochen kreative Stadt mit einer pulsierenden kulturellen Szene. Fast an jedem Wochenende findet ein kleines Stadtfest statt - uns hat es gut gefallen. 

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Nach 2 Tagen Cardiff starten wir nun in Richtung des Snowdonia Nationalpark. Die Sonne scheint, die Straßen sind endlich einmal gut ausgebaut und wir fahren, laut singend, in den Tag hinein. Das Freistehen ist in England nicht wirklich gern gesehen und an vielen Stellen strikt verboten und so gingen die letzten Tage ziemlich ins Geld. Für die nächsten 2 Nächte haben wir uns daher einen schönen Parkplatz am Strand von Borth gesucht und wollen etwas die Seele baumeln lassen bevor wir den Nationalpark erkunden werden. Wir spazieren am Strand entlang und genießen den herrlichen Sonnenschein. Die Nächte werden immer kälter und die Temperaturen fallen bis auf 8 Grad. In den kommenden Tagen werden wir über Conwy, Chester und den Lake District Nationalpark nach Edinburgh in Schottland reisen, wo wir gemeinsam mit Rita unsere Rundreise durch die schottischen Highlands starten werden.​

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Tag 110 & 111 - Die Haare müssen ab

27. - 28. August 2018

Nach einer sehr stürmischen und regnerischen Nacht am Strand von Borth erwachen wir nach nur wenigen Stunden Schlaf. Der Wind war so stark, dass wir noch in der Nacht das Wohnmobil umparken mussten, so dass die Böen nicht mehr seitlich auf das Womo treffen sondern frontal. Nur so konnten wir das Schaukeln etwas vermindern...puh eine wirklich unruhige Nacht.

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Weiter geht es in Richtung Conwy. Da wir noch etwas vom Snowdonia Nationalpark sehen wollen, fahren wir abseits der Schnellstraßen und schlängeln uns durch die kleinen Dörfer, Täler und Schluchten des Nationalparks. Das Grün ist hier noch so richtig saftig und nicht so vertrocknet wie in Cornwall. Aktuell sind noch Ferien in Wales und wir sind nicht allein auf den Straßen unterwegs. Da das Wetter immer noch sehr unbeständig ist, verzichten wir auf eine Wanderung und fahren weiter in Richtung Küste. Der Ort Conwy soll eine der schönsten alten Burgen von Wales beherbergen. Leider ist die Enttäuschung bei unserer Ankunft groß, da Großteile der Burg eingerüstet sind und die Burg somit nicht wirklich schön anzusehen ist. Unser Nachtlager schlagen wir heute in der Manorafon Farm auf. Eine wirklich schön angelegte Farm mit Campinganlage und herrlichem Blick auf das alte und verfallene Gwrych Castle. Das alte Schloss ist sehr verfallen und ähnelt eher einer Ruine. Während der letzten Dekaden wurde es immer wieder in andere Hände übergeben und so scheiterten alle Versuche das große Anwesen zu erhalten. Somit wird die Ruine und der Verfall heute vom Gwrych Castle Preservation Trust verwaltet.

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Am nächsten Morgen begeben wir uns in den kleinen Ort Abergele. Hier scheint an vielen Stellen die Zeit stehen geblieben zu sein. Der kleine Ortskern bietet viele kleine und individuelle Geschäfte und so schlendern wir durch die Gassen bis zum nächsten Barber Shop. Es ist mal wieder so weit, Sören braucht dringend einen neuen Haarschnitt. Nach nur wenigen Minuten und für nur 7 Pfund verlassen wir zufrieden den Friseur und Sören schaut wieder gern in den Spiegel :-).

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Wir besuchen noch den Strand, bleiben mal wieder an einem der vielen Coin Dozer Maschinen hängen und laufen dann entspannt zurück zur Farm. Morgen werden wir unsere Vorräte auffüllen und weiter nach Chester fahren. Die Stadt ist Sören von einem früheren Besuch in guter Erinnerung geblieben und so wollen wir da noch 2 schöne Tage verbringen bevor wir in den Lake District Nationalpark aufbrechen.

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Tag 112 & 113 - Historische Stunden in Chester, Wales

29. - 30. August 2018

Nachdem uns Mr. Siddorn gestern auf seiner Farm willkommen geheißen hat haben wir noch einen schönen und entspannten Nachmittag genossen. Auf der Farm gibt es vor allem Pferde, Ponys und Kühe - und die verschmusten Hunde des Farmbesitzers, die immer mal eine Runde über den Platz drehen und nach dem Rechten schauen.

 

Heute Morgen sind wir dann nach einem Müsli-Frühstück mit den Rädern in die Stadt gefahren. Auch wenn die Farm ein wenig außerhalb liegt, waren wir doch recht schnell in der Stadt und der Radweg verlief idyllisch an einem Fluss entlang. Eine solch perfekte Mischung von der Lage des Campingplatzes zur Stadt findet sich in der Tat eher selten und so haben wir unsere Radtour auch richtig genossen.

 

Sören ist ja schon zum zweiten mal in Chester - das letzte mal vor ungefähr 15 Jahren. Da merkt man, dass man älter wird wenn man so was sagt. Aber ich schweife ab...

 

Nachdem wir die Fahrräder am Rathaus geparkt haben, sind wir direkt zur Touristeninformation gelaufen und haben uns eine Stadtkarte besorgt. Ja und dann ging es eigentlich kreuz und quer zu Fuß durch die Stadt. Die alten Fachwerkhäuser sind einfach herrlich und sind ein Hauptbestandteil des Stadtbildes. Chester ist fast 2000 Jahre alt - unglaublich welche kulturelle Geschichte es in Europa zu entdecken gibt. Als ersten Anlaufpunkt haben wir der Chester Cathedral einen Besuch abgestattet. Auch wenn wir während unserer Reise schon unzählige Kirchen und Kathedralen besichtig haben, sticht diese hier wirklich hervor. Denn einige Teile der Kathedrale sind über 1000 Jahre alt - ach wenn doch nur die Wände sprechen könnten, da gäbe es bestimmt die eine oder andere tolle Geschichte zu erzählen.

 

Auf unserer Besichtigungstour durch die Stadt steht nun die Eastgate Clock auf unser Liste. Sie soll wohl nach dem Big Ben, die am zweit meisten fotografierte Uhr Englands sein. Sie ist auch wirklich hübsch anzusehen und von hier oben lassen sich wunderbare Aufnahmen der viktorianischen Innenstadt machen. Gleich oberhalb startet der Rundgang auf der Stadtmauer und so umkreisen wir die Stadt, vorbei an einer alten Burg und einem Amphitheater, innerhalb einer Stunde einmal komplett. Da in uns ein kleiner Hunger aufkommt kaufen wir uns in einer Bäckerei die typischen English Pastys und lassen es uns auf einer Parkbank schmecken. Gestärkt schwingen wir uns am Nachmittag wieder aufs Radl und genießen nochmal die Fahrt entlang des Flusses zurück zur Farm. Ein wirklich schöner Tag mit vielen Eindrücken - Chester du bist super! 

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Die nächsten 2 Tage werden wir im Lake District Nationalpark verbringen und freuen uns schon auf die eine oder andere Wanderung. Danach verlassen wir England und fahren weiter bis nach Schottland. Die ersten Tage werden wir in Edinburgh verbringen, bevor wir gemeinsam mit Rita, einer sehr guten Freundin aus Deutschland, durch die Highlands fahren werden.

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Tag 114 & 115 - Der Lake District National Park

31. August - 1. September 2018

Um zum Lake District zu kommen fahren wir heute einen Großteil der Strecke auf der Autobahn. Ach ist das herrlich auf so großen Straßen unterwegs zu sein und unser Wohnmobil rollt und rollt und rollt. Endlich zeigt das Navi mal keine 2 Stunden für 100 Kilometer an. Am frühen Nachmittag kommen wir nach einer entspannten Fahrt auf dem Campingplatz an und packen auch gleich unsere Rücksäcke für eine Wanderung. 

 

Da es heute sonnig ist und für Morgen Regen angesagt ist nutzen wir den heutigen Tag für die Wanderung. Der kleine Ort Pooley Bridge ist unser Ausgangspunkt und gefühlt gibt es hier mehr Pubs und kleine Geschäfte als normale Wohnhäuser. Direkt nach dem Ortsausgang geht es dann hinauf zu den Bergen und schon nach wenigen steilen Metern bergauf können wir das schöne Panorama mit Blick auf den Ullswater See betrachten. Hier oben wird es ein wenig karger und die Schafe schauen ganz neugierig aus dem Gebüsch wer da des Weges kommt. Wir machen eine kleine Picknickpause und machen uns dann wieder auf den Weg ins Tal. 

 

Das erste Haus auf das wir treffen scheint schon viele Jahre verlassen zu sein und wir schauen uns ein wenig um - hier ist die Zeit auf jeden Fall stehen geblieben. Sören findet in einer Ecke eine alte Münze - was für eine Aufregung. Da wir aber nicht zuordnen können, wem der ganze Kram in dem verlassenen Haus gehört, lassen wir alles wie vorgefunden zurück. Der Weg für uns immer wieder durch mit Gattern abgesperrte Weiden auf denen uns Schafe oder Kühe begrüßen. Später trifft der Weg auf den See und führt uns entlang des Wassers nach 4 Stunden zurück zum Campingplatz.

 

Wie angekündigt zeigt sich dann der nächste Tag nicht von seiner sonnigsten Seite und so legen wir einen Haushalts- und Entspannungstag ein. Der Lake District National Park ist unbedingt eine Reise wert und ein paar Tage mehr hätten hier mit Sicherheit auch nicht geschadet. Ob Rad fahren, wandern oder mit einem Kanu über die vielen Seen - ein Abstecher lohnt sich.Da wir aber eine Verabredung in Edinburgh haben führt uns unsere Reise weiter in Richtung Schottland. 

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